Upselling-Ideen (abseits der Skipiste) für Hotels im Winter: Das wünschen sich Gäste
Skifahren wird zum Elitesport und die Klimakrise bedroht den traditionellen Winterurlaub: Finden Sie heraus, was Gäste suchen und warum Sie Ihr Angebot diversifizieren sollten.
Wenn man von Winterurlaub spricht, denkt man sofort an Skipisten, Skilifte und gemütliche Berghütten mit schneebedeckten Dächern.
Und doch scheint der traditionelle Skiurlaub - gefangen im Griff der Inflation und Klimakrise - dazu bestimmt, wenn nicht zu verschwinden, so doch zu einem Nischenurlaub zu werden, der nur denjenigen vorbehalten ist, die es sich leisten können.
In einer Zeit, in der immer häufiger von Entsaisonalisierung die Rede ist, liegt der Schlüssel zum Erfolg für die touristischen Einrichtungen einmal mehr in der Fähigkeit, diesen Wandel unverzüglich zu erkennen, ihr Angebot zu erneuern und Lösungen für alle, das ganze Jahr hindurch, anzubieten.
In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über den Wintertourismusmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz und bieten Ihnen einige Ideen, wie Sie Ihr Hotel im Winter auf schnellstem und einfachstem Wege attraktiver machen können: durch Upselling!
Der Wintertourismusmarkt in der DACH-Region und die Zahlen der letzten Saison
Auch heute noch ist der Wintertourismus ein starker Wirtschaftsfaktor. 14,6 Millionen Deutsche fahren in den Skiurlaub. Winteraktivitäten bringen auf europäischer Ebene mehr als 33 Milliarden Euro ein. Die Alpen sind mit mehr als 40 % der Skifahrerinnen und Skifahrer weltweit der mit Abstand größte Skimarkt auf dem Planeten.
Österreich verfügt über 2.900 Seilbahnen, 237 Quadratmeter Pistenfläche und 3.765 Schneekanonen. Hier trägt die Wertschöpfung aus dem Wintertourismus zu über 5 % des nationalen BIP bei.
Trotz dieser Tatsachen gibt es Zahlen, die es im Auge zu behalten gilt: Aus dem soeben veröffentlichten "Ruefa Reisekompass 2023" geht hervor: Für 28 Prozent der befragten Österreicher kommt ein Winterurlaub grundsätzlich nicht infrage, weitere 15 Prozent wollen in diesem Jahr aus Kostengründen verzichten.
Und zehn Prozent halten es für "unverantwortlich, in der aktuellen Energiekrise Winterurlaub zu machen und Energie für Skilifte und Schneekanonen zu verbrauchen."
Das neue Profil des Wintertouristen
Die Veränderungen im Wintertourismus gehen auch mit einem Wandel in den Vorlieben der Touristen einher.
Confcommercio hat italienische Winterreisende gefragt, welches Ziel sie mit ihrem Winterurlaub verbinden und zeigt damit, dass die Pandemie einen grundlegenden Wandel in den Beweggründen für den Besuch der Berge bewirkt hat. Die vier beliebtesten Aktivitäten, die Touristen nannten, in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit, sind:
- Ausflüge in die Natur,
- Verkostung von Speisen und Weinen,
- Entspannung in Spas und Wellnesszentren,
- und Einkaufen
Erst an fünfter Stelle folgen Skifahren und andere Wintersportarten.
Die rückläufige Tendenz beim Skifahrens steht im Einklang mit den Veränderungen im Verhalten der Touristen im Allgemeinen: kürzere Aufenthalte, Vorliebe für sinnstiftende Erlebnisse, größere Sensibilität für Umweltfragen und ein neues Interesse an der Region mit ihrer kulturellen Identität und ihren typischen Produkten.
Aktuelle Fragen des Wintertourismus und Prognosen für die Saison 2023/2024
Auch wenn man abwarten muss, ob in diesem Jahr mehr Schnee fällt als in der Saison: Bereits 70 % der Pisten sind zum Beispiel in Österreich künstlich beschneit.
Diese Lösung ist jedoch nicht von Dauer, nicht nur wegen der sehr hohen Kosten für Schneekanonen, sondern auch, weil diese völlig unbrauchbar werden, wenn die Temperaturen weiter steigen. Ein Szenario, das die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als sehr naheliegend ansieht und vorhersagt, dass das Skifahren bereits im Jahr 2036 selbst in den Dolomiten schwierig (wenn nicht gar unmöglich) sein wird.
Zu den klimatischen Faktoren kommen noch die Auswirkungen der Inflation und der allgemeinen Preissteigerungen hinzu, die sich in der Saison 2023/2024 noch verstärken werden.
Nachdem die Betreiber in Italien bereits 2022/2023 gezwungen waren, die Preise um weitere 10-15% zu erhöhen, werden auch in diesem Jahr insbesondere die Skipässe um weitere 15-18% verteuert. Das macht zusammengenommen eine Preissteigerung von fast 30 % in nur zwei Saisons.
Nach Ansicht der Tourismusbeobachtungsstelle Skipass werden die Preiserhöhungen zweierlei Auswirkungen haben:
- Zum einen wird der Skisport immer mehr zu einem Elitesport, der von einer internationalen und zahlungskräftigen Klientel betrieben wird;
- Zum anderen werden die traditionellen Gäste in den Bergen neueDestinationenaufsuchen, wodurch sich für kleine und mittlere Skigebiete neue und wichtige Möglichkeiten ergeben.
Die Lösung: Das Angebot neu überdenken
Bereits 2007 wies die OECD und 2011 das Konsortium ClimAlpTour auf dieselbe Lösung hin, um die Wirtschaft des Wintertourismus und die Umwelt in den Bergen zu retten: die Diversifizierung des touristischen Angebots mit Aktivitäten, die unabhängig von den winterlichen Wetterbedingungen sind.
Etliche Beherbergungsbetriebe in den Bergen haben sich bereits neu erfunden und versuchen, Touristen anzuziehen, die vor allem an Entspannung, lokalen kulinarischen Traditionen und Wellness interessiert sind.
Viele haben die Skiaktivitäten mit Angeboten kombiniert (oder ersetzt), die für alle Jahreszeiten geeignet sind, wie Schneeschuhwandern, Skilanglauf, Wandern, Downhill-Mountainbiking, Nordic Walking, Radfahren oder die Erkundung der historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten der Umgebung.
Um ein neues Winterangebot zu schaffen, beginnen Sie am besten mit der Untersuchung Ihres üblichen Zielpublikums und der neuen Segmente, die Sie ansprechen möchten. Kombinieren Sie dies mit der Suche nach Aktivitäten, die Ihre Einrichtung selbst anbieten kann, aber auch mit der Suche nach neuen Partnern in der Region, die die Quantität und Qualität der von Ihnen angebotenen Pakete erweitern können.
Die wichtigsten Elemente und Beispiele für erfolgreiche Winterpakete
Wenn sich Ihre Unterkunft in einem Gebirgsort befindet, sei es inmitten der Natur oder in der Stadt, haben Sie das Privileg, an einem Ort zu sein, der dem Winterurlaub eine besondere Atmosphäre verleiht.
Wie wir gesehen haben, ziehen immer mehr Touristen in den Bergen das Wandern, Kulinarik, Entspannen und Einkaufen dem Skifahren vor.
Deshalb sollten Sie sofort direkt damit beginnen, Pakete anzubieten, die diese Art von Erlebnissen und Zusatzleistungen beinhalten.
Mögliche Beispiele sind:
- Paket „Weihnachtszauber“: Verwandeln Sie Ihr Hotel, Ihre Pension oder Ihr Ferienhaus in ein Stück Weihnachtsparadies. Bieten Sie themenbezogene Dekorationen, einen Empfang mit Glühwein und selbstgebackenen Keksen oder Veranstaltungen für Kinder mit Weihnachtsgeschichten und Werkstätten an.
- Paket „Alpine Entspannung und Wellness“: Bieten Sie erweiterte Verwöhnsets mit regionalen Beauty-Produkten, Entspannungstage, die in Zusammenarbeit mit lokalen Wellness-Zentren organisiert werden, sowie Yoga- und Meditationssitzungen mit Blick auf die Berge.
- Paket „Gipfelgastronomie“: Organisieren Sie Verkostungen lokaler Produkte wie Alpkäse, Speck und robuste Weine, bieten Sie lokale Kochkurse an, um die Zubereitung traditioneller Gerichte zu erlernen.
- Paket „Abenteuer in der Natur“: Bieten Sie geführte Wanderungen zur Beobachtung der Tierwelt, fotografische Spaziergänge in verschneiten Wäldern oder Nachtwanderungen mit Fackeln und Schneeschuhen an.
Trotz der Klimakrise und der objektiven Schwierigkeiten, eine zufriedenstellende und zugängliche Skisaison zu garantieren, sollten Sie nicht vergessen, dass der Winter immer noch eine besondere Zeit ist, um die Berge zu genießen, wenn auch auf neue Art und Weise.
Jetzt, da Sie die Vorlieben der Touristen kennen, müssen Sie nur noch ein alternatives Angebot an Zusatzleistungen planen!
Um Ihnen dabei zu helfen, haben wir einen Leitfaden mit den besten Ideen für Winter-Upselling zusammengestellt, den Sie als Ausgangspunkt verwenden können, um Ihre Unterkunft für jede Art von Gast und bei jeder Wetterlage attraktiv zu machen.